Ausbildung gestalten
Learning by doing ist das Erfolgsrezept in der Lehrlingsausbildung. Darüber hinaus gibt es aber viele Möglichkeiten, die Ausbildung zu gestalten.
Einen Ausbildungsplan erstellen
Verschiedene Ausbildungsmethoden einsetzen
Gibt es Unterlagen die bei der Ausbildung unterstützen können?
Ausbildungsleitfäden (kostenlos verfügbar für 93 Lehrberufe) enthalten in praxisgerechter, leicht verständlicher Sprache die gesetzlichen Inhalte der Ausbildungsordnung.
Wie erstelle ich einen Ausbildungsplan?
Grundlage für die Ausbildungsplanung und -gestaltung ist die Ausbildungsordnung bzw. das Berufsbild. Das Berufsbild ist eine Art „Lehrplan“ für den Lehrbetrieb und zeigt, welche Ausbildungsinhalte in welchem Lehrjahr vermittelt werden sollen.
Mögliche Überlegungen:
- Wer bildet den Lehrling aus? Wird es einen Ausbilder bzw. eine Ausbilderin geben oder mehrere?
- Wer ist die erste Ansprechperson für den Lehrling? An wen kann sich Ihr Lehrling wenden, wenn er/sie Probleme hat?
- Wie kann der Lehrling den Betrieb am besten kennenlernen?
- Wann wird dem Lehrling was vermittelt?
Jobrotation:
Planen Sie einen regelmäßigen Wechsel der Aufgabenbereiche und/oder Abteilungen ein.
- Wo (in welcher Filiale, in welcher Abteilung etc.) beginnt der Lehrling seine Ausbildung?
- Wie lange bleibt der Lehrling in einer Abteilung? (Rotationsplan erstellen)
- Wer ist wann für den Lehrling zuständig?
TIPP: Für zentrale Berufe gibt es Ausbildungsleitfäden, die Sie bei der Planung und Umsetzung der Ausbildung im Betrieb unterstützen.
Ausbildungsplan erstellen - Best-Practice Sammlung
In folgenden PDF haben wir einige Praxisbeispiele für Ausbildungspläne gesammelt.
Welche unterschiedlichen Ausbildungsmethoden können eingesetzt werden?
Lehrlingsausbildung in einem Unternehmen kann mit unterschiedlichen Methoden gestaltet werden:
- Erklären und zeigen Sie Tätigkeiten vor und lassen Sie Ihren Lehrling diese nachmachen und üben.
- Übergeben Sie dem Lehrling Arbeiten/Aufgaben, die er/sie selbstständig durchführen kann.
- Binden Sie den Lehrling in betriebliche Abläufe ein.
- Schaffen Sie praktische Übungsmöglichkeiten im Betrieb.
- Nutzen Sie Modelle oder Unterlagen wie Checklisten und Handouts für die Ausbildung.
- Lassen Sie die Lehrlinge voneinander lernen: z. B. ein Lehrling erklärt ein Thema/Produkt im Rahmen von regelmäßigen Lehrlingstreffen oder bei Morgenbesprechungen.
- Setzen Sie andere Ausbildungsmethoden ein, zum Beispiel Lehrlingsprojekte oder E-Learning.
Lehrlingsprojekte - Best-Practice Sammlung
In folgenden PDF haben wir einige Praxisbeispiele für Lehrlingsprojekte gesammelt.
Welche Praxisbeispiele gibt es für E-Learning?
Die BearingPoint GmbH hat für Ihre Lehrlinge eine „Modulare Lernplattform für IT-Systemtechniker*innen“ entwickelt.
Mehr dazu finden Sie hier.
Wie kann die Ausbildung dokumentiert werden?
In der Lehrlingsausbildung ist es besonders wichtig, die Ausbildung zu dokumentieren um sicher zu gehen, dass dem Lehrling alle notwendigen Fähigkeiten beigebracht wurden.
Die Ausbildung kann wie folgt dokumentiert werden:
- Markieren Sie einzelne Berufsbildpositionen im Ausbildungsplan oder haken Sie diese ab.
- In einer Ausbildungsdokumentation kann alles eingetragen werden, was bereits gelernt wurde (elektronisch oder händisch).
- Auch die Lehrlingsmappe kann genutzt werden, um die Ausbildung zu dokumentieren, z.B. in Form eines Ausbildungstagebuchs, das beispielsweise einmal pro Woche ausgefüllt werden muss.
Gibt es Vorlagen, für die Dokumentation der Ausbildung?
Ja, für viele Lehrberufe gibt es eine Ausbildungsdokumentation. Diese ist auf den jeweiligen Lehrberuf zugeschnitten und kann kostenlos heruntergeladen werden.
Ausbildung dokumentieren - Best-Practice Sammlung
In folgenden PDF haben wir einige Praxisbeispiele für Ausbildungsdokumentationen gesammelt.
Wie können Ausbildungsfortschritte festgestellt werden?
Als Lehrbetrieb ist es wichtig, die Fortschritte des Lehrlings regelmäßig zu kontrollieren. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Beobachten Sie den Lehrling während der Arbeit.
- Stellen sie während der Arbeit ergänzende Fragen, z. B.: „Was würdest du machen, wenn … passiert?“ „Warum machst du das so?“ „Geht es auch anders, welche Alternativen bieten sich an?“
- Geben Sie Arbeitsaufträge und bewerten Sie Arbeitsproben.
- Bewerten und besprechen Sie abgeschlossene Arbeitsaufträge.
- Holen Sie Feedback von Ausbilder*innen, Kolleg*innen und eventuell auch von Kund*innen ein.
- Kontrollieren und besprechen Sie die Ausbildungsdokumentation.
Welche zusätzlichen Ausbildungsangebote können gesetzt werden?
Für Lehrlinge ist es wichtig über den Tellerand zu blicken. Dafür bieten sich folgende Möglichkeiten an:
- Ausflüge und Besichtigungen bei denen etwas über die Branche, das Unternehmen, Produktionsabläufe oder Produkte gelernt werden kann.
- Workshops zu speziellen Themen.
- Nachhilfeunterricht bei Schwächen im Pflichtschulbereich oder einzelnen Unterrichtsfächern der Berufsschule